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Krause Glucke oder Fette Henne (Sparassis crispa)

Krause Glucke oder Fette Henne (Sparassis crispa)

ist ein saprobiontischer Pilz aus der Gattung der Glucken und in Asien, Nordamerika, Nordafrika und Europa verbreitet. In Deutschland wird die Krause Glucke als beliebter und ausgezeichneter Speisepilz geschätzt.

Beschreibung

Die Krause Glucke hat einen blumenkohlartigen, großen, gelblichweißen Fruchtkörper mit gekräuselten abgeflachten Ästen, wird zwischen 10 und 40 Zentimeter breit und zwei bis fünf Kilogramm schwer. Zu finden ist die Krause Glucke in Nadel- und Mischwäldern von Juli bis Dezember, gewöhnlich an oder auf Stümpfen, am Stammgrund oder am Fuß der Bäume. Ihr Fleisch ist weiß, wachsartig, leicht brechend, der Geruch würzig und der Geschmack nussartig. Verwenden sollte man die Krause Glucke jedoch nur solange, wie der Pilz noch weiß oder gelblichweiß ist. Ältere, bereits bräunliche Exemplare der Krausen Glucke, haben einen bitteren Geschmack und können Verdauungsstörungen hervorrufen.

Inhaltsstoffe

Die medizinische Wertigkeit der Krausen Glucke resultiert aus ihrem Beta-Glucan Inhalt. Beta-Glucane sind äußerst wertvolle Moleküle, die unser Immunsystem modulieren können, und damit unserem Körper bei der Heilung von Krankheiten helfen. Diese Moleküle sind auch bei der Regulierung von Cholesterin von entscheidender Bedeutung. Trockenmasse von „Sparassis crispa“ hat einen sehr hohen Beta-Glucan Gehalt – etwa 40%.

Anwendung als medizinischer Pilz

In unseren Breiten ist die Krause Glucke überwiegend als Speisepilz bekannt. Weniger oder kaum bekannt ist, dass die Krause Glucke auch ein medizinischer Pilz ist. Jüngere Forschungen von Takashi Kimura (Unitika Ltd Research & Development Center in Kyoto) aus Japan belegen, dass „Sparassis crispa“ ein großes Potenzial für eine Vielzahl von klinischen Anwendungen hat. Auszüge aus „Sparassis crispa“ wurden von ihm isoliert und getestet.
Kimura berichtete im März 2013 in der Zeitschrift „BioMed Research International“ über die Ergebnisse experimenteller Studien mit Pilz-Extrakten aus „Sparassis crispa“ bei der Behandlung von Bluthochdruck und Diabetes sowie damit im Zusammenhang stehender Erkrankungen. So zeigte sich auch, dass Extrakte aus „Sparassis crispa“ zu einer Verbesserung der Wundheilung bei durch Diabetes beeinträchtigter Wundheilung führen können.

Auch die russische Volksmedizin kennt die Krause Glucke (Sparassis crispa) und verwendet Extrakte des Pilzes bereits seit Jahrhunderten für verschiedenste Heilzwecke, so für die Erhöhung der Immunität, als Mittel zur Prophylaxe gegen beliebige Geschwülste und auch als zusätzliches Mittel zur Schulmedizin für die Behandlung von Geschwülste. Ebenfalls werden Extrakte zur Behandlung von Pilzinfektionen der Haut und der inneren Organe verwendet, beispielsweise bei Kandidose (Candida, Candidosis, Candidiasis, Candidamycosis, Kandidamykose oder Soor).

R E Z E P T

Zur Prophylaxe, Erhöhung der Immunität und Behandlung von Pilzinfektionen wird beispielsweise folgender Extrakt verwendet:

Übergießen Sie in einem Glas 400 g frische und ungewaschene Pilze mit 1 Liter Wodka (40 %), lassen das fest geschlossene Glas 3 Wochen an einem dunklen Ort stehen und sieben dann die Flüssigkeit durch. Den Extrakt bewahren Sie an einem dunklen Ort in einer fest geschlossenen Glasflasche auf. Davon nehmen Sie über 3 Monate 3-mal täglich 1 TL (gemischt in 1/3 Glas Wasser) 30 Minuten vor dem Essen ein. Danach folgt eine Pause von 1 Woche. Anschließend wird die Kur in der gleichen Weise solange wiederholt, bis der erwünschte Effekt erreicht ist.

Hier können Sie ein Video über die Krause Glucke sehen, gedreht in den Wäldern um Offenbach am Main:

Chaga (Inonotus obliquus/Fungus betulinus) – ein medizinischer Pilz

Chaga (Inonotus obliquus/Fungus betulinus)

Chaga ist einer von den mehr als hundert Sorten medizinischer Pilze. Aus dieser Masse scheint er sich hervorzuheben. Als ein parasitärer Pilz wächst er meist auf den Stämmen alter Birken in den Nordregionen. Er kann aber auch an Erle, Ahorn, Eberesche und anderen Bäumen wachsen. Medizinische Eigenschaften hat nur der Birken-Chaga. Vereinzelt ist er auch in Deutschland zu finden. Es ist ein Porenpilz und hat im Alter das Aussehen einer schwarzen, unregelmäßig gebrochenen Masse. In ihm sammeln sich über das ganze Jahr die Stoffe an, die von der Birke als Schutzmittel gegen den Pilz-Parasiten produziert werden.
Chaga ist nicht giftig, er wird von Förstern und Jägern als Tee verwendet.

Geschichte

In der russischen Volksmedizin ist der Chaga sehr beliebt und seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Seit langem werden verschiedene Extrakte aus dem Pilz äußerlich oder innerlich angewendet. So hilft er bei der effektiven und schnellen Heilung von Wunden, Verbrennungen und Entzündungen der Haut. Auch wird er als Heilmittel für die Behandlung von Gastritis, Magengeschwür und bösartigen Tumoren verwendet.
Nach der Legende wurde der Großfürst von Kiew, Wladimir Wsewolodowitsch Monomach (* 1053; † 1125), durch eine Brühe aus diesem Pilz vom Unterlippenkrebs befreit.

Inhaltsstoffe

Der Chaga ist reich an organischen Säuren, Magnesium, Kalium und Mangan, die für die normale Funktion des Organismus notwendig sind. Durch seine Inhaltsstoffe besteht eine fördernde Einwirkung auf die Fermentsysteme des lebenden Organismus. Seine reichen Inhalte an Magnesium und Kalium wirken bei der Behandlung von Ödemen und regulieren die Herztätigkeit. Das ebenfalls reichlich enthaltene Mangan zwingt das Fermentsystem des Organismus zu einer optimalen Arbeit.
Besonders wertvoll ist die Asche des Chaga, zu deren Inhalten Oxide des Aluminiums, Eisens, Siliziums, Kaliums, Magnesiums, Kupfers, Mangans, Zinkes und Natriums gehören. Im Chaga sind auch für den Organismus notwendige Oxal-, Essig-, Ameisen- und Vanillinsäure sowie andere Säuren enthalten. Das im Chaga enthaltene Magnesium, Kalium und Kupfer festigt zusammen mit den Säuren auch die Wände der Blutgefäße und verfügt über eine starke antibakterielle Wirkung. Im Chaga ist viel Zink enthalten, das eine anti-karzinogene Eigenschaft besitzt.

Anwendung in Russland

Trotz der langen Nutzungstradition des Chaga, gibt es in der Wissenschaft heute noch keine Einigkeit zur Frage der Wirkstoffe und dem Wirkmechanismus des Chaga.

In der russischen Medizin wird Chaga als Tonikum und entzündungshemmendes Mittel bei Erkrankungen des Magen-Darmtraktes eingesetzt und zur symptomatischen Behandlung von Tumoren unterschiedlicher Lokalisation. Ebenfalls zur Behandlung von Parodontitis, chronischer Gastritis, Magengeschwür und Zwölffingerdarmgeschwür (ohne deutliche Verschlechterung des Krankheitsbildes), Dyskinesie der Gallenwege und des Darms (hypokinetischer Typ) und Colitis (symptomatische Therapie).
Eine große Anzahl von Arzneimitteln aus dem Chaga findet sich auch in den Apotheken, so alkoholische Tinkturen, Tabletten, Cremes usw. Vorwiegend wird der Pilz verwendet bei Magengeschwür, besonders Krebs der Speiseröhre und anderer innerer Organe, einschließlich in jenen Fällen, wo sich der chirurgische Eingriff und die radiale Therapie verbieten. Es ist nachgewiesen, dass der Chaga in den Anfangsstadien der Entwicklung des Krebses die Entwicklung der Geschwulst aufhalten kann und die Schmerzen lindert. Er verbessert das allgemeine Befinden der Patienten, aber ist kein radikales Heilmittel für die Behandlung bösartiger Bildungen, denn er zerstört die Krebsgeschwülste nicht. Der positive Einfluss der Präparate des Chaga auf die Tumorprozesse erklärt sich durch die Anwesenheit von Pterin, das zytostatisch wirkt. Er kann er in einer symptomatischen Behandlung das Allgemeinbefinden von Krebspatienten wesentlich verbessern. Experimentelle Studien zeigten, dass Chaga das Wachstum einiger Tumore hemmt. Auch ist er nützlich bei Bronchitis und Lungentuberkulose.

Die medikamentösen Präparate des Chaga gelten als aktive Bio-Gen-Stimulatoren. Sie stärken das Immunsystem, verstärken den Zellschutz des Organismus, fördern das zentrale Nervensystem und verbessern den Stoffwechsel. Der Pilz verstärkt die Tätigkeit des Gehirns und gilt darauf als wohltuend, weil er den Stoffwechsel aktiviert und das Gehirn beginnt, um vieles aktiver zu arbeiten. Aber auch bei Stoffwechselstörungen, wie eine schlechte Verdauung, ist der Pilz wirksam. Er erneuert die Fermentprozesse, wenn sie viel zu langsam verlaufen. Die Herzgefäße und die Atmungssysteme leben unter der Einwirkung des Pilzes buchstäblich auf. Es ist bekannt, dass der Chaga auch im Kampf gegen Psoriasis, einer Autoimmunerkrankung der Haut, erfolgreich verwendet wird. Auch bei chronischen Erkrankungen der Leber wird er eingesetzt.

Nach wissenschaftlichen Forschungen beruht die Antitumor-Wirkung des Chaga auch auf einem im Pilz enthaltenen starken Antioxidanten – dem Polyphenol. Er behindert ebenfalls die Wirkung von Krebserzeugern oder Krebserregern aus der Umwelt und verringert wesentlich das Risiko an Krebs der Brustdrüse, des Magens, der Lungen, des Darms, der Leber, der Haut, der Prostata und der Bauchspeicheldrüse zu erkranken.

Unter den häuslichen Bedingungen werden in Russland traditionell aus dem Chaga verschiedene Aufgüsse und Sude zubereitet. In einigen sibirischen Gebieten, wo solche Aufgüsse anstelle von Tee getrunken werden, zeigen die Statistiken, dass an diesen Orten bedeutend weniger Menschen mit Krankheiten des Magen-Darm-Kanals belastet sind, als in anderen Regionen.
Nur bei einer chronischen entzündlichen Erkrankung des Dickdarms (Dysenterie) wird die Einnahme des Chaga nicht empfohlen. Bei allen anderen Krankheiten hilft er immer dem Menschen.

R E Z E P T E

In der Volksmedizin wird beispielsweise der folgende Aufguss aus dem Chaga für die Behandlung von Erkrankungen des Magens verwendet:

Übergießen Sie einige ausgewaschene getrocknete Stückchen des Chaga mit ein wenig abgekochtem kaltem Wasser, lassen sie 4 bis 5 Stunden einweichen, zerreiben sie dann auf dem Reibeisen oder drehen sie durch den Fleischwolf. Von der Masse übergießen Sie je 1 Teil Pilzmasse mit je 5 Teilen abgekochtem Wasser (die Temperatur des Wassers soll nicht höher als 50 °С sein, da bei höherer Temperatur die nützlichen Inhaltsstoffe des Pilzes ihre Aktivität verlieren), lassen den Aufguss für 48 Stunden stehen, sieben ihn durch und ergänzen dann die Flüssigkeit, in der die Pilzstückchen eingeweicht wurden.
Den Aufguss können Sie an einem kühlen Ort bis zu 4 Tage aufbewahren. Vom Aufguss trinken Sie täglich 3-mal 30 Minuten vor dem Essen 0,25 l.

Während der Behandlung mit dem Chaga wird eine Milch-Pflanzendiät empfohlen. Der Umfang an Fleischlebensmitteln und Fetten ist zu beschränken. Räucherwaren, sehr scharfe Lebensmittel und Gewürze werden ausgeschlossen.
Die Kur dauert über 3 bis 5 Monate. Darin enthalten sind Einnahmepausen von jeweils 7 bis 10 Tagen nach jedem Monat. In dieser Zeit ist es nützlich täglich bis zu 0,5 l frischen Möhrensaft (Daucus carota) zu trinken, denn der Pilzaufguss kann vereinzelt zu einer Verstopfung führen.

Produkte aus Chaga können Sie unter Shop-AMAZON finden.

Rinderbraten und Schweinebraten – einfache Rezepte

Rinderbraten und Schweinebraten

gehören zu den typischen Braten unserer Küche. Das jeweilige Grundrezept diese Braten ist relativ einfach, jedoch gibt es viele Varianten an Rezepten. Auch der eigenen Kreativität ist ein breiter Raum gegeben. Sehr beliebt ist die Beigabe von Pilzen. Pilze ergeben einen feinen und aromatischen Geschmack, die diesen Braten eine besondere Note verleihen.
Früher wurden dafür die reichlich selbst im Wald gesammelten Pilze verwendet. Heute haben wir es etwas einfacher, denn wir können die für den Braten geeigneten Pilze gewöhnlich alle im Handel erwerben.

Rezepte

Einige Rezepte für diese Braten möchte ich vorstellen:

Geschmorter Rinderbraten

50 g Speck, 50 g Fett, 750 g Schmorfleisch, Salz, Wurzelwerk, 1 Zwiebel, 100 g Tomaten, Tomatenmark oder Pilze, 3/4 l Brühe oder Wasser, 1 1/2 TL Kartoffelstärke, 1/8 l saure Sahne

Den Speck, in Scheiben geschnitten, in das heiße Fett geben, glasig werden lassen und herausnehmen. Das geklopfte Fleisch rasch ringsum anbraten, mit Salz bestreuen, die Speckscheiben obenauflegen, geputztes Wurzelwerk, Zwiebelscheiben und Tomaten, Tomatenmark oder Pilze zufügen. Wenn die Beilagen leicht mit angebraten sind, nach und nach die heiße Brühe zugießen und das Fleisch zugedeckt schmoren. Den garen Braten auf einem Teller etwas auskühlen lassen und dann erst in Scheiben schneiden. Die Soße durchschlagen. Das Stärkemehl in Sahne oder Wasser anquirlen und kurz aufkochen lassen.

Rinderbraten mit Pilzen

150 g Frischpilze oder 20 g tags zuvor eingeweichte Trockenpilze, 80 g Schweineschmalz, Salz, Pfeffer, 800 g Rindfleisch (Lende, Keule oder Schulter), 1 Zwiebel, 1/2 l Pilzbrühe, 2 TL Kartoffelstärke, etwas saure Sahne

Das Schmalz erhitzen und darin das vorbereitete, gesalzene und gepfefferte Fleischstück von allen Seiten anbraten. Die würflig geschnittene Zwiebel zugeben, bräunen lassen, Pilzbrühe aufgießen und den Braten weich schmoren.
Kurz vor Beendigung des Schmorens die geschnittenen Pilze zugeben, eventuell Pilzbrühe nachgießen und 15 Minuten weiterschmoren. Die Soße mit angerührter Kartoffelstärke binden, abschmecken und mit Sahne verfeinern. Die Pilzstückchen bleiben in der Soße.
Für dieses Rezept sind viele Pilzarten geeignet, besonders Steinpilze, Maronen und Pfifferlinge.

Geschmorter Schweinebraten

750 g Schweinekamm, 3/8 l Wasser, Salz, 1 Zwiebel, 1/8 l saure Sahne oder Buttermilch, 1 EL Mehl

Das gewaschene Fleisch in 1/8 l kochendes Wasser legen und zugedeckt dünsten lassen, damit sich das Fett aus dem Gewebe löst. Das mit Salz bestreute Fleisch ringsum kräftig anbraten. Danach die Zwiebelscheiben und 1/4 l heißes Wasser zugeben und zugedeckt schmoren. Die Soße mit dem in saurer Sahne angequirlten Mehl binden.
Statt oder gemeinsam mit der Zwiebel kann als Würze etwas Beifuß verwendet werden.

Schweinebraten

750 Gramm Schweinefleisch, etwa 1/2 Liter Wasser, Salz, 100 Gramm Apfel, 1 Zwiebel, 2 TL Kartoffelstärke

Das Fleisch mit 1/8 Liter kochendem Wasser ansetzen, in dem abgesonderten Fett unter wiederholtem Begießen und mit der Zugabe von Salz braten. Nach 1/2 Stunde den geviertelten Apfel und die Zwiebelscheiben zufügen, ab und zu auch wenig heißes Wasser, damit der Bratsatz nicht anbrennt. Das gare Fleisch herausnehmen und den Bratsatz mit 1/4 Liter heißem Wasser aufkochen, durchschlagen und mit kalt angerührtem Stärkemehl binden.
In die unzerschnittene Zwiebel können 1 bis 2 Nelken gesteckt werden. Auch ein Zweig Beifuß ist eine passende Würze.

Guten Appetit!

Kefir – ein natürliches traditionelles Heilmittel

Traditioneller Kefir

Kefir, auch Milchkefir genannt, wird mit Kulturen vom tibetischen- oder kaukasischen Milchpilz hergestellt. Dem Aussehen nach erinnert der gesunde Milchpilz mit seiner weißen Farbe an gekochte Reiskörner. Am Anfang hat er die Größe von 5 bis 6 mm und er wird im Laufe seiner fortlaufenden Teilung bis zu 50 mm groß, oft zerfällt er jedoch von selbst in kleinere Pilzknollen. Je nach den Umgebungsbedingungen verdoppelt er die Masse bei Raumtemperatur in etwa 2 bis 4 Wochen.
Der Pilz lebt und pflanzt sich in Milch fort, dabei entsteht der Milchkefir, zu dessen Inhaltsstoffen die Vitamine A, B1, B2, B6, B12, C und D sowie Kalzium, Eisen, Jod, Niacin, Folsäure, Proteine, Polysaccharide, Milchsäurebakterien (auch genannt: Lactobacillales, Laktobazillen oder Sauermilchbakterien), Hefepilze und eine minimale Menge Alkohol gehören.

Kefir wurde erstmals durch den russischen Zoologen, Anatomen und Bakteriologen Professor Ilja Iljitsch Metschnikow um 1900 erforscht, dem Begründer der Probiotik. Im Jahre 1908 erhielt er für seine Forschungen im Bereich der Immunologie den Nobelpreis und gilt seither als einer der Begründer der modernen Immunologie.

In Russland gilt der Kefir seit langer Zeit als ein Elexier der Gesundheit

wegen seiner einzigartigen Fähigkeit, die Darmflora und insgesamt die Gesundheit unseres Körpers als Ganzes positiv zu beeinflussen. Die Kefirpilze enthalten eine ganze Kolonie von verschiedenen Organismen, Streptokokken, Bazillen, Bakterien und Hefen. Alle diese Mikroorganismen wirken zusammen gegen die schädliche krankheitserregende Flora im Körper. Das Getränk hilft bei Darminfektionen und Tuberkulose, da es einige Krankheitserreger abtöten kann und läßt auch wieder eine gesunde Darmflora bei einer Dysbakterie entstehen, die beispielsweise durch Antibiotika verursacht wurde.
Der Gebrauch von Kefir kann ein ausgezeichneter Begleiter für das Immunsystem sein. Auch kann er das Problem von chronischer Müdigkeit, Schlafstörungen und Nervosität lösen.
Dem Kefir werden viele Heilwirkungen nachgesagt, so bei Allergien, Erkrankungen der Leber, Gallenblase, löst Gallensteine, Herzerkrankungen, Magengeschwür und Darmkrämpfe auf, hält die Arteriosklerose der Blutgefäße an, hat eine antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung, reguliert den Blutdruck, kann die Entwicklung von Krebszellen anhalten, reguliert den Zustand von Müdigkeit und Verschleiß des Organismus, hält das Altern der Zellen im Organismus an, behandelt die Parodontitis, reinigt den Organismus vollständig von Schlacken, führt schädliche Stoffwechselprodukte, Cholesterin, Schwermetallsalze und Radionuklide heraus, erhöht die Leistung und die inneren Reserven des Organismus, verbessert das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit und stärkt das Immunsystem.

Zur Bereitung des Kefir

werden die Pilzknollen für 1 bis 2 Tage, aber auch bis 3 Tage, in Kuh-, Ziegen- oder Schafsmilch (Kondensmilch ist nicht geeignet) gegeben. Die optimalen Temperaturen für die Arbeit des Pilzes liegen im Bereich von 10 °C bis 25 °C (die Temperatur sollte 30 °C nicht überschreiten, denn das verträgt der Pilz schlecht). Dabei wird die Milch fermentiert und je nach Gärdauer und Temperatur bekommt das Getränk einen Alkoholgehalt von 0,2 Prozent bis etwa 2 Prozent. Das cremige Getränk hat einen leicht säuerlichen Geschmack und erinnert an frische Buttermilch. Nach Abschluss der Gärung wird der Kefir durch ein Kunststoffsieb geschüttelt und dabei von den Pilzknollen (die Pilzknollen niemals mit Metall in Berührung bringen, denn das würde sie zerstören) getrennt. Die Pilzknollen werden erneut mit Milch angesetzt und dabei 1 bis 2-mal wöchentlich mit lauwarmem Wasser abgespült. Für eine „Kefirpause“ können die Knollen in 1 l Milch gelegt und dann 2 bis 3 Wochen ohne Probleme im Kühlschrank lagern. Dazu sollte immer ein fest geschlossenes Glas verwendet werden.
Eine andere Empfehlung ist die Einlagerung der Pilzknollen in einer Wasser-Milch-Mischung (empfohlen wird das Verhältnis von 65% Wasser und 35% Milch). In dieser Form sollen die Pilzknollen auch bis zu 3 Wochen im Kühlschrank überdauern können. Danach benötigt der Milchpilz jedoch einige Tage, bis er wieder zu vollen Kräften kommt.
Das Einfrieren der Pilzknollen wird nicht empfohlen, da es meist zur Zerstörung des Pilzes führt.

Bei der Anwendung

von Kefir sollte man jedoch nicht davon ausgehen, dass sofort mit der ersten Aufnahme eine spürbare Heilwirkung empfunden wird. Meist treten derartige Empfindungen erstmals nach etwa 2 bis 3 Monaten auf. Als traditionelles Heilmittel ist Kefir ein natürliches Probiotikum und zählt zu den Lebensmitteln, die über heilende Eigenschaften verfügen. Wie alle traditionellen Heilmittel wird Kefir für die Entfernung der Ursachen einer Erkrankung eingesetzt. Eine seiner Haupteigenschaften ist die Aktivierung des Körperstoffwechsels, was dem Körper hilft, sein eigenes Reparaturprogramm zur Bekämpfung einer Krankheit aufzunehmen und erfolgreich durchzuführen. Bei dieser „Reparaturarbeit“ hilft der Kefir dem Körper. Längerfristige kurmäßige Anwendungszeiträume, die unter Umständen bis zu 1 Jahr und darüber hinaus währen können, um beispielsweise eine gestörte Darmflora (Dysbakterie) wieder zu reparieren, sind in diesem Zusammenhang völlig normal und stehen in Übereinstimmung mit den Erfahrungswerten der traditionellen Medizin. Im Einzelfall kann auch eine individuell auf den Patienten abgestimmte Dosierung und Anwendungsempfehlung nötig sein.

R E Z E P T E

Im Folgenden einige Beispiele für die Anwendung des Kefir als natürliches Heilmittel in der traditionellen russischen Medizin:

Wenn der Kefir ungewohnt ist, dann wird in den ersten Tagen der Kefiraufnahme die Aktivität des Magens heftig erhöht, es tritt verstärkte Gasbildung im Darm auf und flüssiger Stuhl ist möglich. Bei Vorhandensein von Erkrankungen der Leber und Nieren können unangenehme Empfindungen im Gebiet der kranken Organe auftreten. Allerdings werden diese Erscheinungen als normal angesehen und die Einnahme des Kefirs soll nicht unterbrochen werden. Nach 10 bis 12 Tagen hört die stürmische Reaktion des Organismus auf und es tritt die Verbesserung des allgemeinen Zustandes ein.
In dieser Gewöhnungsphase sollen täglich nur 0,25 l Kefir getrunken, auf alkoholische Getränke verzichtet und fette sowie scharfe Lebensmittel einschränkt werden.
Bei bestimmten Erkrankungen ist Kefir nur mit Vorsicht in der Ernährung zu verwenden. Beispielsweise kann ein dreitägiger starker Kefir ernsthafte Schwierigkeiten bei Patienten mit Magengeschwür oder Zwölffingerdarmgeschwür, erhöhtem Magensäurespiegel, Gastritis und Pankreatitis verursachen.

Kefir zur Prophylaxe

Zur Prophylaxe werden täglich 0,5 bis 0,8 l Kefir empfohlen. Die Menge wird in 4 Portionen aufgeteilt und vor dem Essen getrunken. Kinder sollen nicht mehr als 0,5 l Kefir am Tag trinken.
Für eine Kur wird von 3 Wochen bis zu 3 Monaten die Aufnahme von Kefir empfohlen. Nach einer monatlichen Pause kann die Kur wiederholt werden.

Kefir bei einer Dysbakterie

Bei einer Dysbakterie wird über 1 Jahr täglich 1 bis 2-mal 30 Minuten vor dem Essen oder 90 Minuten vor dem Schlaf 0,25 l Kefir empfohlen. Dabei soll nach jeweils 20 Tagen Kefir-Aufnahme eine Pause von 10 Tagen sein.

Kefir bei einem Magengeschwür

Bei Magengeschwür und Darmkrampf wird sofort nach dem Schlaf 1 Glas Wasser vermischt mit ½ EL Honig, vor dem Essen jeweils 125 ml frischer Weißkohlsaft und nach dem Essen 125 ml Kefir empfohlen. Vor dem Schlaf kann zusätzlich ½ TL Olivenöl eingenommen werden.

Kefir bei Erkrankungen der Leber

Bei Erkrankungen der Leber wird vor jedem Essen 125 ml frischer Gurkensaft und vor dem Schlaf 125 ml Kefir empfohlen.

Hinweis: Industriell hergestellter und im Handel angebotener Milchkefir entspricht in seiner Zusammensetzung leider nicht dem traditionell mit dem tibetischen- oder kaukasischen Milchpilz hergestellten Getränk, denn es wird in der Industrie mit anderen Bakterienkulturen gearbeitet. Ursächlich dafür ist, dass sich die traditionelle Pilzkultur für eine Verwendung in der industriellen Produktion nicht eignet. Dadurch fehlen dem industriell hergestellten Milchkefir viele wichtige Inhalte, die die gesundheitlichen Wirkungen des traditionellen Kefir begründen.

Das traditionelle Getränk ist nach angemessener Gärdauer frei von Laktose. Aufgrund seiner Eigenschaften ist er in Absprache mit dem Arzt oder Heilpraktiker auch für Diabetiker geeignet.

Hier können Sie Anbieter von Startsets für die Bereitung des traditionellen Kefir finden.

Borschtsch – eine Rote-Bete-Suppe der russischen Küche

Borschtsch – eine Rote-Bete-Suppe

Aus der russischen Küche gelangte der Borschtsch zu Weltruhm, eine Rote-Bete-Suppe mit Tomaten, Paprika und Kohl, die man mit fettem Sauerrahm anreichert. Wenn der Borschtsch gelingen soll, muss man allerdings auch wissen, wie ihn eine russische Hausfrau zubereitet. Die Kochabläufe sollte man sich sehr genau ansehen und auch in dieser Form nachvollziehen. Vom Borschtsch gibt es in der russischen Küche sehr viele Rezepte.

Rezepte

Drei dieser Rezepte möchte ich vorstellen.

Bäuerlicher Borschtsch

Zutaten: 375 g Rindfleisch, 2 l Wasser, Salz, 300 g rote Rüben, 200 g Wurzelwerk, 1 Zwiebel, 200 g Kraut, 1 EL Essig, 1 EL Zucker, 100 g Tomaten, Pfeffer, 125 g geräucherter Schinken, 1/8 l saure Sahne

Zubereitung: Das Fleisch in siedendem Salzwasser gar kochen. Rote Rüben, Wurzelwerk und Zwiebeln vorbereiten und in Scheibchen schneiden, mit wenig Brühe halb gar dünsten, das grobgehackte Kraut, Essig und Zucker zufügen, nach Belieben auch ein Lorbeerblatt. Mit Brühe bedecken und garen. Am Ende der Garzeit die in Scheiben geschnittenen Tomaten oder Tomatenmark zufügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Als Einlage das in Scheiben geschnittene Fleisch und den Schinken verwenden.

Die saure Sahne erst auf den Tellern über das Gericht gießen.

Borschtsch mit gedörrten Pflaumen und Pilzen

Zutaten: 1,75 bis 2 l Brühe oder Wasser, 2 bis 3 rote Rüben, 200 bis 250 g Weißkohl, 1 bis 2 Möhren, 1/2 Wurzel Petersilie, 1 bis 2 Zwiebeln, 2 EL Tomatenpüree oder 2 frische Tomaten, 50 g Pflanzenöl, 1 EL Zucker, 1 bis 2 EL Essig, Salz, 100 g gedörrte Pflaumen, 25 g getrocknete Pilze, Petersilienkraut oder Dill

Zubereitung: In die siedende Brühe oder das Wasser, kleingeschnittenen Kohl geben, zum Kochen hinführen und 5 bis 10 Minuten das Gemüse unter schwacher Hitze kochen, die kleingewürfelten Rüben dazugeben und mit Wasser auffüllen, Essig, Tomatenpüree und Öl ergänzen. Die kleingeschnittene Zwiebel, Möhren und die Wurzel der Petersilie in die Brühe geben und alles zusammen gar kochen.Die getrockneten Pilze mit Wasser übergießen und 10 bis 15 Minuten darin quellen lassen, danach mehrmals auswaschen und das Wasser austauschen. Anschließend die gewaschenen Pilze mit 200 ml Wasser übergießen und 3 bis 4 Stunde quellen lassen, dann im selben Wasser gar kochen. Den dabei erhaltenen Sud durchsieben, die Pilze auswaschen, in kleine Stücke schneiden und mit dem Sud in den Borschtsch geben. Dann den Borschtsch nochmals für 10 bis 15 Minuten unter schwacher Hitze kochen, zum Abschluß mit Salz und Zucker abschmecken.Die vorbereiteten gedörrten Pflaumen gesondert etwa 5 bis 10 Minuten kochen, danach die gekochten gedörrten Pflaumen in den fertigen Borschtsch geben.

Den Borschtsch mit saurer Sahne und Petersilienkraut oder Dill reichen.

Sibirischer Borschtsch

Zutaten: 2 große rote Rüben, 150 bis 200 g frischer Weißkohl, 1 Kartoffel, 3 EL Bohnen, 1 Möhre, 1 Zwiebel, 1 EL Tomatenmark, 1 EL Schweineschmalz, 3 bis 4 Scheibchen Knoblauch, 1 EL Zucker, 1 1/2 l Brühe oder Wasser.
Für die Fleischbällchen: 200 bis 250 g Rindfleisch, 1/2 Zwiebel, 1 EL Butter, 1 Ei, 2 EL Milch oder Wasser.

Zubereitung: Die Bohnen waschen, in kaltes Wasser geben und bei schwacher Hitze im geschlossenen Topf kochen, bis sie gar sind.
Danach in frisches kochendes Wasser die in Würfel geschnittene Kartoffel geben und für 10-15 Minuten kochen. Danach die in Würfel geschnittenen Rüben und den in Streifen geschnittenen Kohl zufügen. Etwa 5 bis 10 Minuten vor dem Ende der Kochzeit die gekochten Bohnen, den Zucker, die Gewürze und den Knoblauch ergänzen, mit Salz abschmecken.Das Fleisch für die Fleischbällchen und die in Öl leicht angebratene Zwiebel zweimal durch den Fleischwolf drehen. Der Masse das rohe Ei, das Salz, den Pfeffer und das Wasser oder die Milch zufügen und alles gut mischen. Anschließend aus der Masse kleine Fleischbällchen formen und 10 bis 15 Minuten vor dem Ende der Kochzeit in den Borschtsch geben.

Den Borschtsch mit saurer Sahne reichen.

Ich wünsche Ihnen guten Appetit!

Pelmeni für Feinschmecker aus der russischen Küche

Pelmeni für Feinschmecker

Pelmeni sind eine der russischen Lieblingsspeisen und gelten als Nationalgericht. Sie werden in Wasser oder Brühe gekocht und sind mit Fleisch gefüllte Teigtaschen. Verwendet werden sie gewöhnlich als Hauptgericht, sind aber auch als Suppeneinlage geeignet. Der Teig der Pelmeni besteht aus Mehl, Salz, Wasser und Ei, wobei es regionale Abweichungen in der Rezeptur gibt. Die Füllung der Pelmeni (Hackfleisch aus Schwein, Rind und anderen Fleischsorten) wird auf daraus gefertigte runde Teigblättchen gegeben und diese werden sorgfältig verschlossen. Zu den Pelmeni wird traditionell saure Sahne, zerlassene Butter, Essig oder Senf sowie eine Vielzahl von Soßenvarianten gereicht. Sie können auf Vorrat hergestellt und eingefrostet werden. Die schwäbischen Maultaschen sind ein ähnliches Gericht aus der deutschen Küche.

Rezepte

Für Feinschmecker seien diese Rezepte empfohlen:

Pelmeni mit Lachs

Zutaten: 250 g Schweinefleisch, 300 g Lachsfilet, 2 Zwiebeln, 1 Ei, 1/4 Tasse Wasser, Salz, mit Pfeffer abschmecken.

Zubereitung: Den Fisch, das Schweinefleisch und die Zwiebeln zweimal durch einen Fleischwolf drehen. Danach Ei, Pfeffer, Salz und Wasser zugeben und gut mischen. Mit der Mischung die Pelmeni füllen.

Pelmeni mit Pilzen und Fisch

Zutaten: 100 g getrocknete Pilze, 400 g Fischfilet (Stör, Lachs, Heilbutt), 2 Zwiebeln, 1/2 Tasse Pflanzenöl, Salz, mit Pfeffer abschmecken.

Zubereitung: Die Pilze gut in Wasser einweichen, danach kochen bis sie weich sind. Direkt durch den Fleischwolf den Fisch, Champignons (anstelle der gekochten getrockneten Pilze) und die Zwiebeln. Alles gut mischen und in der Pfanne mit Butter braten. Danach mit dieser Mischung die Pelmeni füllen.

Eine Variante für Uralische Pelmeni ist das folgende Rezept:

Uralische Pelmeni

Zutaten Teig: 3 Gläser Weizenmehl, 2 Eier, 1/2 Glas Wasser, Salz.

Zubereitung Teig: Aus den Zutaten einen festen Teig kneten (wenn die Pelmeni auf Vorrat hergestellt werden, dann den Teig nicht salzen).

Zutaten Pelmeni: 450 g Rindfleisch, 350 g Hammelfleisch, 200 g Schweinefleisch, 2 Zwiebeln, 1/3 bis 1/2 Glas Fleischbrühe, 1 EL Mehl, Petersilienkraut, Salz

Zubereitung Pelmeni: Das Fleisch zweimal mit den Zwiebeln durch den Fleischwolf drehen, die Brühe, das Mehl und das blanchierte Petersilienkraut ergänzen. Die Pelmeni füllen und kochen oder frosten. Sie können im Tiefkühlschrank längere Zeit gelagert werden.
Man kann sie in leicht gesalzenem Wasser kochen, jedoch geschmacklich noch besser werden sie in einer Fleischbrühe.

Hier finden Sie zwei weitere Rezepte für russische Pelmeni und noch ein anderes Rezept für den Teig.