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Meerrettich (Armoracia rusticana) – eine alte Kulturpflanze

Meerrettich (Armoracia rusticana)

auch süddeutsch Kren genannt, stammt ursprünglich aus Ost- und Südeuropa. In Mitteleuropa wird er kultiviert, kommt aber auch verwildert vor. Jedoch auch in Ostrussland und der Ukraine gibt es Meerrettich noch in der Wildform. Wild wächst er entlang von Flüssen und in feuchten Wiesen. Meerrettich ist eine mehrjährige Pflanze mit einer Höhe von 100 bis 250 cm. Er bildet große Blätter in einer grundständigen Rosette. Die Blüte ist von Juni bis Juli, wobei fast keine Samen gebildet werden.

Geschichte

Meerrettich war bereits in der Antike bekannt. Die alten Slawen nutzten ihn als Lebensmittel und um verschiedene Krankheiten zu behandeln. Sogar magische Eigenschaften wurden ihm nachgesagt.

Inhaltsstoffe

Die wichtigsten und reichhaltigsten Inhaltsstoffe des Meerrettich sind die Vitamine A und C sowie die Mineralstoffe Natrium, Kalium, Phosphor, Eisen, Kupfer und Mangan. Auch weist er eine Menge an flüchtigen Stoffen auf. Seine starke antimikrobielle Wirkung ist auf das Vorhandensein von Lysozym gegründet.

Anwendung in der Volksmedizin

Meerrettich hat eine stärkende, entzündungshemmende, antibakterielle, blutbildende, harntreibende, hustenstillende und die Gallenproduktion fördernde Wirkung.
In mäßigen Mengen gegessen, regt Meerrettich den Appetit an, verbessert die Aktivität des Magen-Darmtraktes und fördert die bessere Verdauung von zu fetthaltiger Nahrung.
In der Volksmedizin vieler Länder gilt der Meerrettich bei Krankheiten wie Gicht, Rheuma, Blasensteine, Entzündungen der Gelenke, Impotenz und vielen anderen Krankheiten als ein natürliches Heilmittel. Jedoch wird von seiner Verwendung bei allen akuten entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Leber und Nieren abgeraten. Er gilt in diesen Fällen als kontraindiziert. Ebenfalls bei einer Schwangerschaft soll Meerrettich nicht verwendet werden!
Auch sollte Meerrettich nicht übermäßig angewendet werden, da er andernfalls auch Entzündungen der Haut, Nieren und des Magen-Darmtraktes sowie Herzklopfen verursachen kann.

R E Z E P T E
Haarausfall

Meerrettich kann bei Haarausfall helfen, da er für einen zusätzlichen Blutfluss zu den Haarwurzeln sorgen kann.

Dazu vermischen Sie 250 ml Weißwein mit 125 ml frisch geriebener Meerrettichwurzel und reiben die Mischung in die Kopfhaut und Haarwurzeln ein. Nach 2 Stunden spülen Sie das Haar gründlich aus. Um ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen, sollten Sie diese Anwendung über 1 Monat 2-mal wöchentlich machen.

Husten

Reiben Sie frische Wurzeln vom Meerrettich, vermischen dann den Brei zu gleichen Teilen mit Zucker oder Honig und nehmen von der Mischung 2 bis 3-mal täglich 1 TL ein.

Ischias und degenerative Bandscheibenerkrankungen

Sehr effektiv hilft ein Brei aus Meerrettich und Äpfeln.

Dazu reiben Sie in gleichen Teilen eine Anzahl von Äpfeln und Meerrettich, vermischen den Brei und geben ihn für 20 Minuten auf den betroffenen Bereich.

Dieser Brei hilft auch bei Gicht, Rheuma, Neuralgien und Arthritis.

Kopfschmerz und Zahnschmerz

Geben Sie frischen Brei aus Meerrettich in ein Tuch, schlagen es mehrfach ein und legen es dann auf den Nacken oder auf die Wange.

Stomatitis, Gingivitis und Parodontitis

Frischer Meerrettichsaft mit Wasser (1:1) verdünnt, eignet sich zum Spülen des Mund-und Rachenraumes.

Das in den Wurzeln von Meerrettich enthaltene Senföl ist wirksam bei bakteriellen Entzündungen der Nieren und Blase. Bei Nieren-und Blasensteinen hilft es, wenn Sie regelmäßig einen Salat mit Meerrettich essen.
Frische Blätter von Meerrettich können für Kompressen bei Schmerzen durch Ischias, Neuralgien, Rheuma und Gicht verwendet werden.
Geriebene Meerrettichwurzeln werden bei Erkältungen wie Senf verwendet.

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze L bis O

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze L bis O

Liebstöckel – Lorbeer – Majoran – Meerrettich – Muskatnuß – Oregano

Kleine Gewürzfibel - Liebstöckel
Liebstöckel (Levisticum officinale)

Liebstöckel

Das Liebstöckel (Levisticum officinale) war bereits im Altertum und im Mittelalter ein beliebtes Gewürz. Früher wurde diese Pflanze oft in Dorfgärten kultiviert und sowohl frisch als auch getrocknet verwendet. Heute wird vorwiegend die Wurzel (Levistici) genutzt, jedoch auch die getrockneten Blätter erfreuen sich wieder zunehmender Beliebtheit. Seines intensiven Aromas wegen vorsichtig dosieren und in einem luftdicht schließenden Gefäß aufbewahren. In einigen Ländern wird Liebstöckel zum Würzen von Suppen, Gemüsen und Salaten verwendet. In der Likör- und Konservenindustrie hat es ebenfalls eine bedeutende Rolle. Sein Tee ist magenstärkend, verdauungsfördernd und harntreibend. Das Liebstöckel ist Bestandteil der Teemischungen, die der Linderung von Nieren- und Gallenbeschwerden dienen.

Kleine Gewürzfibel - Lorbeer
Lorbeerblatt (Lauri folium)

Lorbeer

Lorbeer (Laurus nobilis) gehört zu den altbekanntesten und verbreitetsten Gewürzen. Die Blätter des in Kleinasien und im Mittelmeergebiet auch wild, aber vor allem in Kulturen wachsenden immergrünen Strauches oder Baumes sind das Gewürz (Lauri folium). Seit dem Alterum sind Lorbeerblätter das Symbol für Ruhm und Sieg. Die auf der Oberseite glänzenden und auf der Unterseite matten, ledrigen, lanzenartigen Blätter haben einen charakteristischen Geruch und bitteren Geschmack. Sie enthalten ätherisches Öl, Gerbsäure und Bitterstoff. Lorbeerblätter dienen als Suppenwürze wie Eier-, Kartoffel-, Fisch-, Tomaten- und Fleischsuppen und als Gemüsewürze. Sie würzen Soßen, Beizen, Tunken, Würste, Braten und Aspik. Auch zum Konservieren von Gurken, grünen Tomaten, Kürbissen und Kraut werden sie verwendet. Ebenfalls finden wir sie beim Marinieren von Heringen. Wird Schmorbraten aus Schweine- und Rindfleisch zusammen zubereitet, erhält er ein besonders schmackhaftes Aroma, wenn man während des Schmorens 1 Lorbeerblatt in den Saft gibt. Lorbeerblatt ist auch bei Gerichten von leicht säuerlichem Geschmack unerläßlich wie Rinderschwanzstück auf Jägerart zubereitet, Hase, Hirsch und Reh und Zitronensoße. Wegen des starken Aromas der Blätter sollte dosiert gewürzt werden, da ihr herber Geschmack das Gericht leicht verderben kann. In gekochten Gerichten sollten die Lorbeerblätter nach 15 bis 20 Minuten herausgenommen werden. Beim Konservieren von Gurken usw. nicht mehr als 1 bis 2 Blätter verwenden.

Kleine Gewürzfibel - Majoran
Majoran (Majorana hortensis)

Majoran

Majoran (Majorana hortensis) ist eines der ältesten und beliebtesten Gewürze Mitteleuropas. Wegen seines ausgezeichneten Aromas fand er auf der ganzen Welt Verbreitung. Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet, wird heute aber in vielen Ländern Europas auf Großflächen und in Gärten kultiviert. Die getrockneten zerkleinerten Blätter und Blüten (Majoranae herba) stellen das Gewürz dar. Es hat einen angenehmen Duft und einen etwas kühlenden, bitterlichen Geschmack. Majoran enthält ätherisches Öl, Bitterstoff und Gerbsäure. Der Gebrauch von Majoran ist sehr zu empfehlen. Er verleiht den Speisen einen besonderen Wohlgeschmack. Verwendet wird er zum Würzen von Suppen – wie aus Kartoffeln und Pilzen, Gemüsen – wie Kartoffeln und Bohnen, Soßen, verschiedenen Fleischgerichten – wie Schmorfleisch, gespicktem Fasan, Rebhuhn und gebeizter Hammelkeule, Leberklößchen, Leberwurst, Pasteten und Hackfleisch. Es ist ein harmonisches Gewürz für die Zubereitung von gegrillten Hähnchen und in Alufolie gebratenem Fleisch. Bei der Zubereitung von Lamm, Schaf und Hammel ist Majoran besonders zu empfehlen, da er den unangenehmen Nebengeschmack dieser Fleischsorten unterdrückt. Vor ihrer Zubereitung sollten sie den Talg sorgfältig entfernen, denn seinen Geschmack kann auch Majoran nicht beseitigen. Majoran kann mit den Blättern des wilden Majorans (Dost) verwechselt werden. Deshalb sollten Sie beim Kauf darauf achten. Majoran wirkt appetitanregend, magenstärkend, windtreibend und beruhigend. Er ist deshalb ein Bestandteil der Teemischungen mit Heilwirkung. Menschen mit hohem Blutdruck sollten Majoran nur mit Vorsicht genießen.

Kleine Gewürzfibel - Meerrettich
Meerrettich (Armoracia rusticana)

Meerrettich

Meerrettich (Armoracia rusticana) ist seines angenehm pikanten Geschmacks eine allgemein beliebte Gewürzpflanze, die wild auf feuchten Wiesen und an Zäunen wächst. Die Pflanze wird 1 m hoch, hat große Blätter und kleine weiße Blüten. Die Wurzel wird als Gewürz verwendet. Man unterscheidet zwei Arten – die süßlich schmeckende Wurzel mit weißer glatter Schale und die sehr scharf schmeckende mit bläulicher rauher Schale. Die frisch geriebene Wurzel hat einen durchdringenden Tränen verursachenden Geruch. Dieser Geruch und der brennend scharfe Geschmack der Wurzel sind auf das stark aromatische Öl zurückzuführen, das auf der Haut Blasen verursachen kann. Der scharfe Geschmack wird durch Erwärmen vermindert. Aber Meerrettich darf nicht in Wasser gekocht, sondern nur trocken im Topf angewärmt werden. Meerrettich verliert an der Luft seine weiße Farbe, deshalb sollte er sofort zubereitet werden. Die bekannteste Zubereitungsform ist, ihn in wenig mit Essig, Salz und Zucker verrührtem Wasser rasch zu erwärmen und alles gut zu vermischen. Eine etwas pikantere Zubereitungsform ist, ein Stück Meerrettich und 1/2 Apfel zu reiben und ihn nach Belieben mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und süßer Sahne zu verrühren. In beiden Formen ist Meerrettich eine beliebte Beilage zu heißer Wurst, gekochtem Schinken und Suppenfleisch und überaus schmackhaft zu gekochtem Fisch. Die geschälten, in Streifen geschnittenen Meerrettichwurzeln verwendet man zum Einlegen von Gurken und Paprikafrüchten, da der Meerrettich den Konservierungsprozeß günstig beeinflußt. Nicht erfrorene Wurzeln können im Keller in Sand gebettet überwintern. In der Küche geschälte und zerschnittene Wurzeln, die nicht verbraucht werden, halten sich in einem Plastbeutel oder in Alufolie. Meerrettich wirkt appetitanregend, magenstärkend und beeinflußt den Blutkreislauf günstig.

Kleine Gewürzfibel - Muskatnuß
Muskatnuß (Myristica fragrans)

Muskatnuß

Die Muskatnuß (Myristica fragrans) wird seit Jahrhunderten zu den kostbarsten Gewürzen edlen Aromas gezählt. Der Muskatbaum wird vor allem auf den Südindischen Inseln, aber auch in anderen tropischen Gebieten kultiviert. Durch Entfernung des Samenmantels werden die eiförmigen Nüsse gewonnen. Vor dem Trocknen werden sie zuvor in Kalkmilch getaucht, wodurch auch die weißliche Farbe entsteht. Angeschnitten hat dieser 2 bis 3 cm lange und etwa 2 cm dicke Kern (Nux moschata) mit netzartiger Oberfläche den typisch würzigen Geschmack und das angenehme Aroma. Seinen starken Duft und den typischen Geschmack verdankt das Gewürz dem hohen Prozentsatz an ätherischem Öl. Es enthält außerdem Fettöl, Stärke, Pektin und Farbstoff. Die Muskatnuß ist ähnlich dem Pfirsichkern von einem fleischigen roten Samenmantel umgeben, der getrocknet rotgelb wird und als Muskatblüte (Macis) in den Handel gelangt. Beide Gewürze sind gerieben oder zerstoßen vielseitig verwendbar, aber nur in kleinen Beigaben. Suppen – vor allem Fleischbrühe, Gemüse – Spinat und Blumenkohl, Hackfleisch und Wildbret, Fleischklöße, Soßen, warme Käsegerichte und Erzeugnisse der Süß- und Backwarenindustrie werden damit gewürzt. Muskat verleiht Kartoffelpuffern, in Öl gebratenem Fisch, Pilz- und Eierkroketten einen exquisiten Geschmack. Die Muskatnuß harmoniert mit Kartoffel- und Selleriesalat. Muskat hat Heilwirkungen bei Verdauungsstörungen und einem Überfluß an Magensäure. Bei der Anwendung sollte die notwendige Menge immer erst kurz vor Beendigung des Kochens abgerieben werden, denn so verflüchtigt sich das Aroma nicht. Die verbliebene Muskatmuß wird bis zum nächsten Gebrauch aufbewahrt.

Kleine Gewürzfibel - Oregano
Oregano (Origanum vulgare)

Oregano

Oregano (Origanum vulgare) ist auch bekannt als Wilder Majoran. Besonders in der italienischen Küche ist er ein beliebtes Gewürz. Das Gewürz sind die roten Blüten (Origani herba). In der Wirkung und im Aroma ähnelt Oregano dem Majoran und Thymian. Er wird auch als Ersatz für Majoran verwendet. Das Gewürz enthält ätherisches Öl, Gerbstoff und Bitterstoff. Oregano wird zum Würzen bestimmter Suppen, Gemüse, Tomaten- und Fleischspeisen, Farcen und Fischgerichte verwendet. Sein Tee ist appetitanregend, nervenberuhigend und hustenlindernd.